Auswahl 2017: Es fällt mir schwer, Demut auf dem spirituellen Weg und gegenüber euch aus der geistigen Ebene zu entwickeln. Ist dies wirklich notwendig?

Ganz im Gegenteil. Demut bedeutet, sich selbst als unwichtig zu betrachten und die Bereitschaft, hinzunehmen, was immer komme. Diese Aufopferung entbindet euch aber von der Selbstverantwortung, welche die Grundlage zur Weiterentwicklung ist. Der spirituelle Weg ist Bewusstwerdung, gepaart mit Gelassenheit und Mut zu inneren Entscheidungen, auch scheinbar fehlerhaften.

Wir aus der geistigen Ebene möchten nicht bewundert werden und euch auch nicht belehrend den Weg vorschreiben. Diese Art von Autorität war vielleicht vor über hundert Jahren angemessen, um uns zu zeigen und euch zu erreichen. Die individuellere Zeitebene und Welt, in der ihr jedoch nun lebt, birgt neue und andere Herausforderungen.

Seid euch gewiss, dass ihr alle fortgeschrittene Seelen mit über vielen Inkarnationen gesammeltem Bewusstsein seid. Wir wissen um all die Literatur über junge und alte Seelen und möchten an dieser Stelle anmerken, wie schwächend diese Kategorisierung sein kann. Nicht, weil der Inhalt grundsätzlich falsch wäre, sondern deshalb, weil ihr den menschlichen Wunsch habt, euch im Vergleich zu anderen zu positionieren. Anhand dieser Listen schafft ihr dadurch die Gefahr, euch zu unter- oder zu überschätzen.

Die Messlatte eures Bewusstseins und des spirituellen Weges liegt allein in eurer Erfahrung und euren Entscheidungen und nicht in Anforderungen der höheren oder der Aussenwelt, die eure Energien binden statt lösen.

Tatsache ist, dass jede und jeder von euch über das genau richtige Bewusstsein und Seelenalter oder Seelenthema verfügt um weiterzuwachsen auf dem individuellen Weg. Dabei inspirieren wir euch gerne – als Teampartner sozusagen. Nicht mit Anweisungen, sondern durch das Aufzeigen von Möglichkeiten. Und, keine Position oder Entwicklung ist niedriger als die andere!

Ein weltliches Beispiel:
Der ältere Bruder, die ältere Freundin, Eltern und andere mögen über mehr zeitlich weltliche Erfahrung verfügen, und dadurch Erkenntnisse generiert haben. Sie können euch Ratschläge geben – und doch seid ihr es, die entscheidet und die individuelle aktuelle Welt formen könnt, wollt und müsst. Nicht zuletzt deshalb, weil die Grundlage und Form sowie Realität sich geändert haben. Ihr lebt nicht in der Welt der älteren Schwester – könnt aber ihre Erfahrungen überdenken. Sind sie gültig für euch oder widerstreben sie euch?

In früherer Generation war auch hier Demut und das blinde Nachfolgen der Impulse der älteren Generation selbstverständlich. Nach dieser Phase der Wegweiser von Autoritäten seid ihr nun jedoch aufgefordert, selbst Entscheidungen zu treffen und zur Autorität in eurem eigenen individuellen Weg zu werden. Sei dieser spirituell oder weltlich – und dadurch die Welt neu zu formen.

Die geistige Ebene:
Wie diese älteren Freunde geben auch wir Ratschläge. Da wir jedoch mit den Inkarnationen abgeschlossen haben sind wir auch nicht emotional verbunden mit unseren früheren Errungenschaften. Wir haben keine Wünsche und Glaubensmuster mehr durch menschliche Erfahrungen, die wir beschützen wollen, wie unsere weltlichen Ratgeber. An erster Stelle steht ihr als neue Schöpfer und Schöpferinnen.

Unser Ziel ist es, euren Weg und eure Entscheidungskraft zu stärken, wo auch immer es im spirituellen Sinne stimmt und somit der individuellen Entwicklung dient und die Ganzheit nicht schädigt. Demut würde diesem Aspekt alle Energie nehmen, weil ihr nicht entscheidet, sondern Anweisungen folgt. Deshalb inspirieren wir nur und geben Impulse.